Mittwoch, 4. Juni 2008
Schloss Albrechtsberg
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www.burgen-austria.com - Schloss Albrechtsberg
Samstag, 19. April 2008
Homepage Liechtenstein
Die Familie von Liechtenstein zählt zu den ältesten österreichischen Adelsfamilien.
Um 1136 wird mit Hugo von Liechtenstein erstmals ein Träger dieses Namens
erwähnt. Er war edelfreier Abkunft und nannte sich nach der Burg Liechtenstein
südlich von Wien. Man nimmt an, dass die Familie von den Herren von
Donauwörth oder von den Herren von Machland, den so genannten Haderichen
abstammt.
Hugo von Liechtenstein und etwas später Albrecht von Liechtenstein besassen
Güter südlich von Wien und wahrscheinlich auch an der Nordost-Grenze Niederösterreichs.
Die ununterbrochene Ahnenreihe der Liechtensteiner begann bei
der nächsten Generation, wobei das verwandtschaftliche Verhältnis dieser Generation
zu Hugo und Albrecht nicht festgestellt werden kann.
Homepage St. Pantaleon-Erla
Etwa um 1050 wurde die Pfarre “Herlaha“ errichtet. In der Karolingerzeit war das Gebiet teils von Baiern, teils von Slawen besiedelt. An Bedeutung gewann der Ort durch die Gründung des Frauenklosters in der 2. Hälfte des 12. Jh. (Orden der Benediktinerinnen). Dieses älteste Frauenkloster Niederösterreichs wurde vom Adeligen Otto von Machland gegründet, dessen Geschlecht nicht nur nördlich der Donau, sondern auch im Enns-Donauwinkel reich begütert war.
Ruine Spielberg
Die Burg Spielberg soll von den Herren von Machland gebaut worden sein und kam nach dem Tod Ottos von Machland im Jahre 1148 an Otto III. von Lengenbach (1130-1192), der ab 1188 Domvogt über die Besitzungen des Hochstiftes Regensburg im Herzogtum Österreich war. Im Jahre 1159 war Spielberg als Passauer Lehen. Auch der Fund von Münzen aus dem Erzbistum Köln aus den Jahren 1156 und 1167 unterstreicht die frühe Bedeutung der damals an der Grenze zwischen dem Herzogtum Bayern uPost veröffentlichennd dem neu gegründeten babenbergischen Herzogtum Österreich gelegenen Festung.
Die Donau und ihre Landschaft im Bezirk Amstetten (Leopoldine Pelzl, 1973)
Mit Hinweisen auf die Geschichte des benachbarten Machlandes und der Beziehungen der Herren von Perg und Machland zum Bezirk Amstetten. Nr. 19 1. November 1973 2. Jahrgang |
Dr. Leopoldine Pelzl: Die Donau und ihre Landschaft in unserem Bezirk |
Die Nordgrenze unseres Bezirkes bildet die Donau - eine großartige Naturerscheinung, ein Ausgang der Kulturentwicklung seit ältesten Zeiten. 776 km hat sie zurückgelegt, wenn sie bei Mauthausen in unseren Bezirk eintritt, in einer Länge von 45km durchfließt sie ihn und hat bis zu ihrer Mündung noch einen Weg von 2067 km vor sich. Breit und ruhig zieht sie dahin. Das bewirkte Menschenwerk. Ganz anders war die Donau in ihrer Urgestalt. |
In unserm Bezirk ist sie weit über 10 Millionen Jahre alt. Sie bildete sich aus der Verlandung und dem Abfluß des Meeres, das in der Tertiärzeit unser heutiges Alpenvorland bedeckte. In einem riesigen, versumpften Delta mündete sie damals ins Restmeer des Wiener Beckens bei Mistelbach. Die Schotter bei Öd sind Ablagerungen dieser Urdonau. Das Meer hatte hunderte Meter hoch abgelagert, meist Schlier. An seiner Küste entstand der kristalline Sandstein von Wallsee. Als sich im Zuge der Alpenfaltung das Land hob, mußte sich die Donau 250 m tief einschneiden. Leicht räumte sie den Schlier aus, dann kam sie auf den Untergrund des Meeresbodens, das Urgestein des Böhmischen Massivs. Kein Gestein darin ist härter als der Weinsberger Granit, aus dem es von Kollmitzberg bis Freienstein besteht. Aber die Donau mußte durch! Erst staute der Granit das Wasser im Machland, wo die Böhmische Masse tief abgesunken war. Endlich brach sich der Strom einen Weg, eng und gekrümmt. Der Granit lag zertrümmert im Strombett, das tosende Wasser verfing sich in seinen Felsen und Schluchten; so entstand der Struden, der Greiner Strudel und Wirbel. |
Inzwischen, hatte sich das Klima extrem gewandelt. Tropisch war es zur Zeit des Schliermeeres - um 700.000 kam es zur Eiszeit. Die starre Kälte in der Tundralandschaft mag nicht wenig zum Bersten des Granits im Struden beigetragen haben. In der älteren, kälteren Periode der Eiszeit bildete die Donau mit ihren Nebenflüssen ein mächtiges Urstromtal auf den Höhen der Strengberge. Die ungeheuren Massen ihrer Ablagerungen sind bis auf die Kiesel meist verlehmt und bilden heute den fruchtbarsten Ackerboden. Die darunterliegenden Terrassen der späteren Eiszeit sind im Donau-Ennswinkel erhalten: tiefgründige Schotter, die heute willkommenes Baumaterial liefern und auch die besten Grundwasserträger sind. In den letzten 15.000 Jahren nach der Eiszeit lagerte der Strom bis zu 3 m Schotter, Sand und Schlamm ab. Er zerteilte sich im Becken zwischen Mauthausen und Ardagger in zahllose Arme; bei Hochwasser überflutete er das ganze Becken und verlegte beim Rückzug sein Hauptgerinne jeweils zwischen Perg und dem Steilufer unseres Bezirkes. Von der unwirtlichen Beschaffenheit des Beckens zeugen die Namen: Machland - früher auch der Name unseres Gebietes = "Im Ach-, d. i. Wasserland"; "Haufen" für Inseln und Auen: Sie entstanden auf Schotterhaufen; Neuschütt; Bruch kommt von brechen; "Holler" ist verwandt mit Hüll, ahd hulia = Sumpf; Marksee; Au; Albing = "Bei den Albern, d. i. Weißpappelleuten"; St. Pantaleon gilt als Helfer in Wassersnot. Meist spät und sehr zögernd entstanden bäuerliche Siedlungen auf den geringen Schwellen des Aubodens oder künstlichen Erhöhungen. Bei Hochwasser ging unendlich viel Hab und Gut verloren. In einem Rhythmus von 7 - 10 Jahren wechselt Hoch- und Niederstand des Wassers. Beim Hochstand kam es zu Überschwemmungen, 7 große allein im 19. und 7 auch im 20. Jh. Besonders im 14. Jh. wüteten die Hochwasser. |
1787 wurde Markt Ardagger, 1897 St. Pantaleon verwüstet. Verödet sind die Siedlungen Chop-el, Hart, Renning, Zainwörth und Zwieselkirchen im Gemeindegebiet Haag. Eine Römerstraße entlang dem Südufer ist weggerissen. Das alte Schloß Achleiten mußte aufgegeben werden. Ehemalige Gehöfte westlich von Wallsee sind heute überflutet. In der Hochau bei Markt Ardagger soll eine Kirche, die aus der Karolingerzeit stammt, im Strombett liegen. Bei Niederwasser bildeten schmale Donauarme für die Einheimischen kein großes Hindernis, so waren seinerzeit Häuser von Hagenau und Rotau in Saxen eingepfarrt, die jetzt der Strom von Oberösterreich trennt. |
Dennoch war für unsern Bezirk der Lauf der Donau - im Wasserdschungel der Niederung und zwischen den Felswänden des Strudens mit ihrem Neigungswinkel bis zu 45 Grad - der beste Schutz vor feindlichem Einbruch aus dem Norden. Zumal das Böhmische Massiv jenseits des Stromes bis ins Mittelalter fast unbesiedelt war. Alle historischen Wanderbewegungen von Norden her umgingen unseren Bezirk, und selbst vom Hussitensturm und dem Einfall der Schweden im Dreißigjährigen Krieg blieb er verschont. Gefährlich waren nur der Übergang bei Mauthausen, ferner die wegsame Bruchlinie, die NW-SO über Saxen am Westrand des Kollmitzberges verläuft, sowie eine weitere Bruchlinie, NO-SW über Sarmingstein zur Straße Freienstein - Viehdorf. Dort häuften sich auch die Festungsanlagen. Sie sind heute zum größten Teil nicht mehr erhalten. In St. Pantaleon, gegenüber von Mauthausen, zeigt das kleine, im 16. Jh. erbaute Schloß noch die breiten Wassergräben der einstigen Burg. Freienstein war eine Gründung der bairischen Grafen Sempt-Ebersberg auf Persenbeug. Sie waren bis zum Aussterben des Geschlechtes im Jahr 1045 die mächtigsten Herren in diesem Raum. Zu Ende der Babenbergerzeit war die wichtige Festung schon in den Händen der Landesfürsten. Ihre Wehranlagen erstreckten sich entlang der Straße nach Viehdorf bis Klein- Wolfstein. Ihr Burgbezirk reichte bis Neumarkt a. d. Ybbs und Ardagger. Jederzeit konnte sie den Donauverkehr sperren. Das benützten die Burgleute wohl auch, um von den Schiffen ungerechtfertigte Abgaben zu erheben. - Auch der Struden bot bei der Insel Wörth einen bequemen Übergang, wenn der Fluß dort vereist war, und das war häufig der Fall (etwa 1829-1870 23 mal 1-81 Tage, im Durchschnitt 10 Tage). Befestigungen weisen dort bis auf die Zeit 1200 v.Chr. zurück, namentlich bei dem nun gesprengten Hausstein; später waren dort vier Burgen, die auch der Sperre der Fahrtrinne dienten. |
Die Römer machten die Donau zur Nordgrenze ihres Reiches und sicherten sie durch eine Flotille, Signal-, später Wachttürme (erforscht bei uns bisher nur der von Engelberg) und im Machland durch ein Kastell für eine 500 Mann starke Hilfstruppe in Wallsee. Nach den Markomannenkriegen wurde jenseits der Donau ein 7 km breiter neutraler Grenzstreifen eingerichtet. Übermächtig lockten die Reichtümer der römischen Welt die germanischen Barbaren an! Damals blieb unser Bezirk nicht frei von feindlichen Einfällen, wie die vergrabenen Münzschätze von Klein-Erla (um 140 n. Chr. ) und Ennsdorf (um 270 n. Chr.) vermuten lassen. Das Kastell Wallsee wurde in der Mitte des 2. Jh. zerstört, vielleicht in den Markomannenkriegen. Im ganzen war aber doch hier bis zur Völkerwanderungszeit ein Raum des Friedens und Wohlstandes. |
Wichtiger war jederzeit der Wasserweg der Donau selbst. Er ist älter als jede Straße zu Lande. Ein Depotfund in Wiesen erlaubt den Schluß, daß man seit mindestens 3200 Jahren Fernfahrten unternommen hat. Auch war der Wasserweg der Straße immer überlegen. Denn ein Schiff fasst ungleich mehr, als ein Wagen oder gar ein Träger oder Lasttier befördert (ein "Kehlheimer" bis zu 40 Wagenladungen); der Transport mittels Ruderschiffen war trotz vieler Hindernisse im Strombett drei bis viermal schneller als auf der Straße. Zudem verfielen die Römerstraßen ohne daß man bis ins 11. Jh. neue geschaffen hätte, und nachher blieb der Straßenzustand bis ins 18 Jh. elend. Freilich war der Schiffsverkehr ungleich mehr mit Mautgebühren belastet. An unserem Ufer gab es keine rechtmäßige Maut. Das älteste Fernfrachtgut durfte auf der Donau das unentbehrliche Salz gewesen sein, es wurde zuerst aus Bayern und Salzburg, ab 1400 aus Gmunden und Aussee eingeführt. In Enns und Wallsee durfte es in mittelalterlicher Zeit entladen werden und kam auf dem "Ennser Flötzersteig" (Enns-Aschbach) und der "Salz-Straße" (Wallsee-Öd-Aschbach) in unseren Bezirk. Donauabwärts gingen ferner große Mengen von Holz und Holzwaren. |
Vor dem Aufkommen der Bergfahrt zerlegte man am Ziel auch die Schiffe und verkaufte sie als Holz. Seit dem 12. Jh. waren die Flöße mit steirischem Eisen und mit Eisenwaren, meist Messern, beladen. Aus Süddeutschland brachten Kaufleute Tuch und Tuchwaren, später überseeische Gewürze und die mannigfachen Güter der aufkommenden Industrie Westeuropas. Schließlich verfrachtete man große Mengen von Pflastersteinen aus Mauthausener Granit. - Erst im 14. Jh. kam auf der Donau der kostspielige Gegentrieb, die Bergfahrt, auf: Zuerst Menschen, dann Gespanne von 9-60 Zugtieren schleppten die Schiffe auf dem Treppelweg stromaufwärts. Heute dient der Treppelweg zur Kontrolle der Uferverbauung. Bis gegen Ende des 17. Jh. gingen Unmengen von Wein ins heutige Deutschland. Nicht minder wichtig war der Getreidetransport nach dem Westen. Die größte Zeit des Personenverkehrs auf der Donau war die Epoche der Kreuzzüge. Denn diese bestanden nicht nur aus den wenigen allbekannten großen Fahrten, sondern es war ein dauernder, manchmal stärkerer, manchmal geringerer Strom von Einzel-Unternehmungen gegen das Heilige Land gerichtet. An der Donau brachte er einen wirtschaftlichen Aufschwung sondergleichen, es war die Blütezeit der Siedlungen am Strom. Die eindruckvollsten Ereignisse waren der Durchzug des Zweiten und Dritten Kreuzzuges unter Führung der deutschen Kaiser Konrad III. und Friedrich Barbarossa; Fürsten und viel tausend Ritter nahmen daran mit ihrem Troß teil, alle herrlich gerüstet. - Seit 1696 gab es einen geregelten Verkehr mit "Ordinarischiffen", 1838 trennte man den Personen- und Lastverkehr. 1837 kam von Wien herauf das erste Dampfschiff, und 1838 begann der regelmäßige Dampfschiffverkehr. Noch in der ersten Hälfte des 19. Jh. war unsere Strecke stark befahren. In Linz passierten jährlich 200 000 Zentner stromabwärts und 300 000 Zentner stromaufwärts. Mit dem Bau der Westbahn 1858 - weniger der Donauuferbahn - schien die Wasserstraße zu veröden. Doch heute trägt sie wieder den internationalen Schwerst- und Massentransport: Kohle, Holz, Bausteine und Baustoffe, Erze und Düngemittel. Durchschnittlich fördert gegenwärtig l PS auf der Schiene 500, auf dem Wasser aber 4000 kg. Die Schiffe haben durchwegs Dieselantrieb. 10 - 12 Lastschiffe durchfahren im Tag unsere Strecke. Der Personenverkehr gewinnt durch die Type des Tragflügelbootes neue Impulse, es besitzt die hohe Geschwindigkeit von 60 km/h. |
Das schwerste Hindernis der gesamten Donaufahrt mußten die Schiffer in unserm Bezirk bewältigen: den Strudel und Wirbel. Das Wasser toste und schäumte um die Felsenriffe des Strudels, das "Gehachelt", dann prallte es auf den gewaltigen Felsen des Haussteines und drehte sich in rasendem Wirbel mit einem Trichter von 1,5 m Oberflächentiefe. Bei Niederwasser verunglückten die Schiffe im Gehachelt, bei stärkerem Wassergang gerieten sie in den Wirbel; die Trümmer trieben in der Freithofslacken am jenseitigen Ufer an. Ohne Lotsen kam man nicht durch die Gefahr. Dreimal mußte ein Schiff auf der Bergfahrt das Ufer wechseln. Betend durchfuhr man Strudel und Wirbel. Wenn sich aber der Schwarze Mönch auf den Felsen zeigte, war das Schiff verloren. Vom Gipfelstein in der Gemeinde Neustadtl schaut man hoch auf den Strudel hinab. Dort befand sich in prähistorischer Zeit eine Opferstätte. Eine andere war in Innerzaun, auf der Höhe des Kollmitzberges. Hier konnte man den Strom überblicken und zutiefst erleben: seinen schimmernden Lauf bis hinauf zum Luftenberg; die stillen Arme, die die Auen tränken; die verderbliche, beckenfüllende Flut des Hochwassers und die Urgewalt des Elements im Durchbruchstal. Auf dem Grund des Strudels fanden sich bei der Regulierung zahlreiche römische Münzen, mit denen die Schiffer dem Stromgott opferten. Noch bis ins späte Mittelalter wurden im Struden über Bord Gefallene nicht gerettet, weil der Stromgott sein Opfer haben mußte. In christlicher Zeit baute man dem hl. Nikolaus, dem Beschützer der Schiffer Kirchen in Mauthausen; vermutlich in der Hochau, vor dem ersten Hindernis, dem Katzenstein; in Hofkirchen bei Saxen, Markt Ardagger und St. Nikola. Bis 1913 wurde nach geglückter Durchfahrt eine Geldspende für das Schifferspital in St. Nikola eingehoben, an unserm Ufer zwischen Tiefenbach und Sand. In den Romanen "Ahnung und Gegenwart" und "Witiko" beschrieben Eichendorff und Stifter die Fahrt durch Strudel und Wirbel. Im 16. Jh. unternahm man einen ersten, völlig unzureichenden Versuch, das schreckensreiche Hindernis zu beseitigen; vieljährige Bemühungen unter Maria Theresia und Joseph II. brachten einige Erfolge. |
Unter Kaiser Franz Joseph gelang die Regulierung nach dem das Brautschiff mit Kaiserin Elisabeth beinahe verunglückt wäre. Der Hausstein und die Felsen im Gehachelt wurden gesprengt. Völlig gefahrlos ist die Fahrt durch den Struden erst seit dem Stau für das Kraftwerk Persenbeug. |
Der Verkehr wich, wo es ging, dem Struden durch den Landweg aus. Dieser ging auf unserer Seite von Markt Ardagger nach Ybbs; er führte meines Erachtens nicht über Amstetten, wohin die Straße erst um 1870 angelegt wurde, sondern auf einer Altstraße über Viehdorf und Seisenegg, geschützt durch diese beiden Burgen. In der Zeit der Kreuzzüge dürfte Salvetar, Gemeinde Zeillern, ein Anlegeplatz gewesen sein. So berichtet die Tradition, und das besagt auch der Name: Salvaterra, das heißt ''Gesichertes Land". Bis 1734 war nämlich die Fahrtrinne ab Wallsee an unserm, dem südlichen Ufer. |
Nr. 20 1. Dezember 1973 2. Jahrgang |
(Fortsetzung) |
Das hohe Ufergelände des Beckens trägt Bauernsiedlungen seit der Jungsteinzeit. Abgesehen vom guten Boden und der bevorzugten Lage am Wasser ist im Beckengebiet auch das Klima besonders günstig, mit 240 Vegetationstagen und warmen Sommern. In den noch wärmeren Jahrhunderten des Mittelalters war es ein ausgedehntes Weinbaugebiet, wenngleich man diesen Wein heute nicht schätzen würde. Im Tegernseer Urbar von 1225 werden in Strengberg zwei "Weinzierl" (= Weinhauer) genannt. Dort trägt heute noch eine Flur den Namen "Weingarten". Die Terrassierung der alten Weingärten, sieht man noch besonders schön am Fuß des Kollmitzberges bei Markt Ardagger. Das mäßig ansteigende, sonnseitige Ufer von Öberösterreich ist allerdings wesentlich dichter besiedelt. |
Der Abfall aus Schlier, es ist der Prallhang der Donau, trägt zumeist Wald; nur mehr zum geringen Teil ist es der angestammte Eichen-Hainbuchen-Wald. Vom Spätherbst bis zum Hochwinter deckt dichter Donaunebel das Land. - Früher war es großenteils in geistlichem Besitz, Freising war um Ardagger, Passau um Stephanshart und Kloster Tegernsee um Strengberg begütert. Das barocke Schloß Achleiten war der Sommersitz des Klosters Tegernsee. Als es nach 1800 in weltlichen Besitz kam, erhielt es mit einer klassizistischen Renovierung seine heutige, edle Gestalt. |
Um 1130 stiftete Otto von Machland in Erla das erste Nonnenkloster, in Niederösterreich und versah es reichlich mit seinen Gütern am Südufer der Donau. Die Blüte des Klosters war um 1450. Umfangreiche, stilvolle Bauwerke sind aus dieser Zeit erhalten. Doch hatte das Frauenkloster auch unter mannigfachen Übergriffen zu leiden. In der Reformationszeit löst es sich auf; das Klostergut kam erst unter Joseph II. in weltlichen Besitz. Die Nonnen erbauten die Kirche von Rems im Donau - Ennswinkel, wahrhaft ein Kleinod spätromanisch-gotischer Kunst! - 1147 erhielten die Augustiner Chorherren von Säbnich-Waldhausen die Neustadtler Platte zu eigen. Sie haben zum Großteil diesen hochgelegenen Ausläufer des Böhmischen Massivs kultiviert und den Markt Neustadtl planmäßig gegründet. Die Neustadtler Platte hat lange Winter und nur an die 230 Vegetationstage. Sie ist noch immer reich an herrlichen Mischwäldern und gilt als einen der gesündesten Gegenden unseres Bezirkes. |
Zwei Jahrhunderte hindurch war der Raum von Wallsee sehr bedeutend. In Sommerau hatte in der 2. Hälfte des 13. Jh. einer der mächtigsten Ministerialen Österreichs, Konrad von Sommerau, seine Burg. Er besaß darüber hinaus fast alle Burgen in unserm Donauabschnitt. Im Interregnum (der kaiserlosen Zeit) und wohl auch nachher war er Raubritter und sperrte und beraubte von diesen Burgen aus den Donauverkehr. Albrecht, der erste Habsburger in unserm Land, nahm sie ihm der Reihe nach ab. Konrad empörte sich, er wurde ein Führer des Landherrenaufstandes zu Ende des 13. Jh., aber er unterlag und mußte außer Landes flüchten. Seinen Besitz erhielten Albrechts Getreue, die schwäbischen Wallseer. |
Auf dem Platz der damals schon verfallenen Sindelburg errichteten sie ihre Feste. Das Geschlecht nahm einen großartigen Aufschwung. Sie wirkten in den höchsten und einflussreichsten Ämtern und erwarben sich um den Staat große Verdienste. Ihr fürstlicher Besitz reichte vom Böhmerwald bis zur Adria. Die nördliche Hälfte unseres Bezirkes stand unter den verschiedensten Titeln durchaus in ihrer Herrschaft. Die Siedlung neben ihrer Burg, vorher wahrscheinlich Sindelburg genannt, durfte seit der Mitte des l4. Jh. ihren Namen Wallsee tragen. |
Die Herren bauten sie nach den letzten Erfahrungen der Marktgestaltung aus, mit einem Längsrechteckplatz als Zentrum, wie sie ihn in ihrer schwäbischen Heimat kennen gelernt hatten. Wallsee bekam einen Landeplatz und ein ausgezeichnetes Marktrecht (wie es die Bürger der Städte ob der Enns besitzen). Es blühte auf im Rahmen einer fast modern anmutenden Wirtschaftslenkung, mit der die Herren von Wallsee ihren länderweiten Besitz zu nützen verstanden. Freilich geschah dies unter rücksichtsloser Mißachtung der Rechte von anderen Märkten in unserm Bezirk. Eigenmächtig war auch der Weinzoll, den sie in Wallsee von den durchfahrenden Schiffen einhoben. Schon im 15. Jh. verfiel das Geschlecht und verarmte rasch. Schließlich bemächtigten sich die Kaiser Friedrich III. und Maximilian I. der wallseeischen Güter und vergaben sie, ohne die letzte Erbin zu entschädigen. |
Die Herren von Wallsee fielen beinahe der Vergessenheit anheim. Auch der Markt war spätcr nur bekannt wegen seiner Erzeugung von Mühlsteinen aus Wallseer Sandstein. Die Schiffsanlandung wurde aufgelassen. Sie war die letzte in unserm Bezirk. Seitdem legt kein Schiff mehr an unserm Ufer an; wir können den Verkehr auf der Donau nur von ferne betrachten. Der Herrensitz wechselte vielfach den Eigentümer. Nach 1750 erwarb ihn Graf Daun, Maria Theresias siegreicher Feldmarschall. 1895 kam er an die kaiserliche Familie und sah wiederholt Kaiser Franz Joseph zu Gast. Jahrhunderte haben an dem Schloß auf steilen Felsen gebaut. Zuletzt erneuerten es Graf Daun und das Haus Habsburg-Salvator. Sein stolzer Anblick beherrscht unsern Donaustrand. - Freienstein verlor als Pfandgut der stets geldbedürftigen Landesfürsten seit Ausgang des Mittelalters immer mehr an Wert und Besitz. Als man um 1590 für die von den Türken bedrohte Bevolkerung Zufluchtstätten festigte, hieß es im Bericht: "Das Schloß Freyenstain ist seit 1556 in Abbau gekommen, zur Zeit nicht nur nicht bewohnt, sondern derzeit bei seiner Beschaffenheit kein Zuflucht zu machen; darum werden die Unterthanen nach Karlspach gewiesen". Es war in Wirklichkeit das Ende der Festung. Die Siedlung am Fuß des Burgfelsens war einst wohlhabend. Der große Schiffsmeister Feldmüller, wegen seiner Verdienste in den Kriegen um 1800 mit dem Titel "Admiral der Donau" geehrt, hatte hier einen Alterssitz. |
1916 verwüstete das Dorf ein Wildwasser. Heute entstehen dort viele Wochenendhäuser. In der Türkenzeit warnte vom hohen Kollmitzberg ein staatlich angeordnetes Kreitfeuer die Bevölkerung weithin vor drohender Feindgefahr. In der Gegenreformation kam der Kollmitzberg noch einmal als Wallfahrtsort zu Bedeutung, durch seine Kirchenpatronen, die hl. Ottilie, die in Augenkrankheiten angerufen wird. Auch in St. Pantaleon belebte sich die Wallfahrt beträchtlich. Heute suchen viele die Kirche wegen ihrer Kunstschätze auf. Sie besitzt eine der ältesten, romanischen Unterkirchen; die gotische Statue des hl. Pantaleon ist berühmt. - Anstelle seiner absinkenden alten Kirche hat Stephanshart auf einem höchsten Punkt eine neue gebaut. Ihr ragender Turm ist zu einem Wahrzeichen unseres Ufers geworden. |
Zu Ende des 17. Jh. pries Wolf Helmhard von Hohberg, Herr auf Schloß Rohrbach bei Stadt Haag, in seinem Werk "Adeliges Landleben" die Donau: "Es ist unter den Lustbarkeiten der Wasser nicht die geringste, die schönen, anmuthigen und schattigen Auen, die allenthalben in unserm Donaustrom, theils nebenbey, theils aber in dem Schoß ihrer Werder und Insulen anzutreffen und zu sehen, darunter das Wildprete in der Sommerhitz seinen Stand und Weide, die Fische am Gestad einen erwünschten Unterstand und die Vogel obenauf ihre Nester, Zusammenkunften, Musiken halten, zu dem die Jäger und Waidleute zwischen dicken Gesträuchern ihren Vortheil finden, zu rechter Zeit dem Wildpret als auch den Endten und Wassergeflügel aufzupassen und desto leichter zu unterschleichen, die Fischer können mit ihren kleinen Kähnen und Zillen, darinnen sie ihre Zug- und Wurfnetze führen, überall die beste Gelegenheit ihnen erwählen, den Fischen, die in der Hitz gleichfalls den Schatten lieben, und suchen, desto bequemlicher beyzukommen; ich will geschweigen der guten und edlen Kräuter, die in den feuchten Orten ihren Aufenthalt haben." - |
Seither hat sich die Donaulandschaft ganz wesentlich geändert. Zunächst wurde die Strom- und Uferkontrolle, die vorher den anliegenden Grundherrschaften oblag und oft schlecht genug besorgt wurde, von 1770 an mehr und mehr Sache des Staates. 1830 ordnete die "Wasserbaunormale" die öffentlichen und privaten Verpflichtungen, sie blieb bis in die neueste Zeit herauf in Geltung. |
Seither kamen die steinernen Uferschutzbauten und die Fixierung langer Uferstreifen auf bei gleichzeitigem Abbau stromspaltender Seitenarme. Damit verlandete viel nasser Auboden und wurde von den Eigentümern in Kultur genommen. - Das Strombett und die Altwasser begleiten Weiden-, Erlen- und Eschenauen. In den Erlenauen legt man zunehmend Bestände von Kanadapappeln an, die wegen ihres raschen Umtriebs ganz besonders wirtschaftlich sind. Sonst finden sich Wiesen und Felder, wie auf dem Hochufer. Nadelholz gedeiht hier nicht. Der Boden muß vielfach Humus erst anreichern. In den Auen gibt es seit alters "Rettungshügel", die dem Wild bei Hochwasser Schutz bieten. Dieses aber unterscheidet sich nach Art und Zahl kaum mehr von den Wildbeständen des Alpenvorlandes. Die Wasservögel verloren viele ihrer Brutplätze. In der schwach besetzten Reiherkolonie nisten merkwürdigerweise jetzt auch Störche. Zu nimmt die Zahl der Möwen. |
Der Fischbestand krankt an der Verschmutzung des Wassers. - Durchstiche zur Regulierung der Fahrtrinne erfolgten bei St. Pantaleon und vor Ardagger. Man leitete die Strömung in einen Donauarm, sie verbreiterte und vertiefte dann selbst das neue Bett. - 1959 beendete die Donau-Kraftwerks-AG (zu mehr als 50 % in der Hand des Bundes) den Bau des großen Kraftwerks Ybbs-Persenbeug. Dieses staut das Wasser bis Wallsee auf. Ein Pumpwerk in Markt Ardagger sorgt für die Regulierung der Grundwasserverhältnisse. 400 000 m³ Schotter setzte die Donau an der Stauwürzel ab, er wird nun aufgearbeitet. 1968 folgte mit einem Kostenaufwand von 2,85 Milliarden Schilling das Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen, das jährlich 1.315 Millionen kWh ins Verbundnetz liefert. Es liegt zur Gänze in Oberösterreich, nachdem der Donaulauf um 700 m verkürzt und damit die alte sandreiche, unübersichtliche Schlinge bei Wallsee begradigt worden ist. Die Donau ist nun bis Mauthausen aufgestaut. |
Ein Kraftwerk auf der Donau ist ein Mehrzweckbau Es schafft ideale Schiffahrtsverhältnisse. Dem 1350 Tonnen-"Europakahn" entsprechend, wird das Strombett durchwegs auf etwa 300 m Breite und 3-10 m Tiefe reguliert. Schon können auf dieser Strecke die personalsparenden Schubschiffe verkehren. Die Schleuse hebt und senkt die Schiffe bis zu 12 m. Sie ist für einen verzehnfachten Verkehr gebaut - in Hinblick auf den Europakanal (Rhein-Main-Donau), der 1982/83 vollendet sein soll. 8 m hohe Dämme sichern das Land vor Überflutung. 8 km stromaufwärts sind sie 2 km lang niedriger gehalten. Hier schießt bei Hochwasser die Flut in "Retentiorisräume", die es unterhalb des Kraftwerkes in den Strom zurückführen. Dadurch ist aber auch das gesamte Becken weitgehend vor Hochwasser geschützt. Im Zuge dieser Regulierung wurde die Mündung des Erlabaches 5 km stromabwärts verlegt. Schließlich führt über das Kraftwerk eine Brücke, die auch von Anrainern benützt werden kann. Bei Tiefenbach entstand zudem nach dem Kraftwerksbau, die langersehnte große Brücke und so suchen nicht nur schwanke Zillen, oder schwerfällige Fähren die gegenüberliegenden Ufer zu verbinden, sondern es braust das moderne Leben auf festen Straßen über den Strom und knüpft bereits mannigfache wirtschaftliche Verbindungen. |
Auf der ruhig dahinziehenden, beinahe seeartigen Donau und noch mehr auf den Altwässern hat sich alsbald ein lebhafter Wassersport entwickelt, entsprechend gefördert von den Gemeinden. Scharen strömen zu den Wochenenden von nah und fern herbei, im Sommer wie im Winter. Wann hat je unsere Donau so viele, fröhliche Menschen an ihren Ufern gesehen? |
Freitag, 18. April 2008
Wikipedia-Eintrag von Tarcento
Die ersten urkundlichen Namensnennungen von Tarcento stammen aus dem 12. Jahrhundert, die Stadt rühmt sich jedoch viel älterer Ursprünge: die Gelehrten sprechen tatsächlich von steinzeitlichen Populationen, auf die prähistorische Besiedlungen folgten, danach keltische, und dann natürlich die Kolonisation der Römer. Bis zum Aufspüren der ersten Namensnennung muss man sich allerdings noch bis zum Jahre 1126 gedulden, als Tarcento Domäne der Machland, die aus Perg (Österreich) stammten, war. 1219 wurden die Machland von den Kaporiakern abgelöst.
Homepage von Buseckertal: Die Herren von Trohe
Durch die Zusammenstellung von Ergebnissen einzelner Forschungen konnte ein Überblick
über die verschiedenen Familien gewonnen werden, die von dem um 1055 genannten
Waltchoun ihren Ausgang genommen haben. Zu diesen gehören die von Krain und Pux, die
von Machland und Lautisdorf, die Herren von Perg einschließlich Rudolf von Tarcento, die
des Adalram von Waldeck und jener Familie, die Wilhelm von der Drau mit der namentlich
nicht bekannten Tochter des alten Waltchoun begründete und die Söhne Walchun und
Hermann hatte.
Otto von Machland - OÖN-Serie 1000 Landsleute
Otto von Machland Sein Familienwappen mit dem goldenen Adler wurde zum Wappen des Landes Oberösterreich: Der "Hochfreie" Otto von Machland ist die wichtigste politische Persönlichkeit aus dem hochmittelalterlichen "Land ob der Enns".
Seine Totentafel findet sich in der Stiftskirche von Baumgartenberg. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist wohl historisierend gestaltet. Näher kommt man der Persönlichkeit Ottos, wenn man sich seine engere Heimat, also das Mühlviertel in den Jahren der Rodung und Besiedlung, vor Augen führt.
"Vor ziemlich genau tausend Jahren entstand in dem Waldgebiet nördlich der Donau erstmals eine im Wesentlichen geschlossene Rodungslandschaft", berichtet Landeshistoriker Harry Slapnicka in seinem Buch "Berühmte Persönlichkeiten aus dem Mühlviertel und dem Böhmerwald" (Edition Geschichte der Heimat, Band I, 21.65 Euro).
Es waren die Geschlechter der "Edelfreien", die in den Rodungsgebieten entlang der Grenze zu Böhmen neue Herrschaftsbereiche etablierten und Bauern anwarben. Dabei taten sich die Vögte von Perg besonders hervor (ihr Land fiel 1191 an die Herzöge von Österreich) - und die Herren von Machland, deren männliche Linie 1194 erlosch. Ihr Besitz kam nach 1217 an die Babenberger.
Otto von Machland ist einer der letzten Vertreter der Familie in Oberösterreich. Wann er geboren wurde, ist nicht überliefert. Sein Todesdatum ist hingegen bekannt - der 16. Mai 1147.
Otto von Machland war ein Mäzen der Klöster. Seine Absicht war es, auf diese Weise das Land zu kultivieren und sich selbst ein Denkmal zu setzen. 1130 grün dete er das Benediktinerinnenstift St. Pantaleon. Wenige Monate vor seinem Tod stiftete er seine nördlich von Sarmingstein gelegene Burg Säbnich einem Augustiner-Chorherrenstift, das 1161 nach Waldhausen verlegt wurde.
Seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben hatte er auch schon 1141 bewiesen, als er und seine Gattin Jeutta von Peilstein in ihrem Jagdschloss auf dem heutigen Schöllerberg bei Baumgartenberg ein Zisterzienserstift gründeten und durch Vermittlung Bernhards von Clairvaux Mönche aus dem burgundischen Morimond ins Mühlviertel beriefen.
"Dass ihre Wahl auf die Zisterzienser fiel, ist verblüffend, hatte sich dieser Orden doch erst vierzig Jahre zuvor von den Benediktinern abgespalten und in Frankreich erste Stifte gegründet", berichtet Slapnicka.
In seinem Todesjahr hielt Otto mit seiner Gemahlin (sie überlebte ihn um vier Jahre) auf Burg Clam Einzug, die er auf einem Granitmassiv hatte erbauen lassen - mit fünfstöckigem Wohnturm und Bergfried. Mit seinen Geschwistern Walchun und Petrissa hatte er auch Besitzungen im Bistum Passau, dem er immer wieder Landgüter übereignete.
Das Wappen auf Ottos Grabstein wählte der Habsburger-Herzog Albrecht III. zum Wappen des Landes ob der Enns. Die älteste Abbildung findet sich in zwei Miniaturen eines Liturgiebuches, das der Herzog um 1390 in Wien hatte anfertigen lassen.
Mit seiner Wahl wollte Albrecht III. andeuten, dass das Machland jener Teil des nunmehrigen Oberösterreich war, das am längsten zum Herzogtum Österreich gehörte. Dieses Landeswappen, das sich von dem des Geschlechtes der Machländer nur farblich unterscheidet, war seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts offiziell auf landesfürstlichen Münzen und Siegeln im Gebrauch.
Auf Ottos Spuren
• Grabmal in der Stiftskirche Baumgartenberg mit dem Familienwappen der Machländer
• Marmorfigur (1510) im Stift Baumgartenberg
• Abbildung Ottos und seiner Gemahlin in einem Urbar von Stift Baumgartenberg (um 1335)
• Gemälde Ottos und seiner Gemahlin Jeutta, Burg Clam
Homepage Gemeinde Hanfthal
Die schriftliche Erstnennung findet man etwa zweihundert Jahre nach der vermutlichen Gründung. Mitte des 13. Jahrhunderts legte man im Hochstift Passau eine Art Grundbuch (Urbar) an. Dort wurde eingetragen, dass die Geschwister Otto, Walchum und Petrissa von Machland um ca. 1149 der Kirche von Passau auch Landgüter in Haniftal übereigneten.
Archiv Kloster Waldhausen
Bischof Reginbert von Passau bestätigt die Stiftung des Klosters Waldhausen für den Zisterzienserorden durch Übergabe des Castrum Saebnich, des Beinwaldes, des Gutes Schaterle, der Kirche Langau, Trishent in Friaul, der Pfarren Saebnich, Kreuzen, Neunkirchen, Königswiesen, Dimbach, St. Georgen, Sinebelfelden, durch Otto von Machland und Jeuta von Peilstein und fügt die Pfarrkirchen von Münzbach, Mitterkirchen, Saxen und Neustadt und Zehente in verschiedenen Orten, besetzt die Stiftung mit Regular-Kanonikern, erlaubt die Besetzung der Pfarren mit Konventualen, die Abhaltung des Gottesdienstes zur Zeit eines Interdiktes, und die freie Abtwahl und überträgt die Vogtei auf Walchun von Machland und seine Erben.
Actum Passau, Mai 10.
Bischof Reginbert von Passau bestätigt die Stiftung des Klosters Waldhausen durch Otto von Machland und verleiht demselben einige Besitzungen.
König Chunrat III. bestätigt die Stiftung des Klosters Waldhausen und die Schenkung des Beinwaldes an dasselbe.
Archiv Kloster Baumgartenberg
Nachricht in Betreff eines Streites zwischen dem Bischof von Passau und dem Kloster Baumgartenberg wegen des Nachlasses des Otto von Machlant. |
Archiv Kloster Erla
Anmerkung: entweder es ist ein älterer Otto oder die Jahreszahl ist falsch, andernorts wird 1130 angenommen.
Otto von Machland stiftet das Kloster Erla, ernennt seine Schwester Gisela zur Äbtissin und behält sich und seinen Erben die Vogtei darüber bevor.
Archiv Stift Klosterneuburg
Anmerkungen: Interessant sind die Zeugen
Adalbert Sohn von Leopold III und einer Tochter des Walchun von Perg
Adalram und Adalbert von Perg
Otto und sein Bruder Walchun von Machland
Archiv Stift Melk
Anmerkungen:
Interessant ist hier die Aufzählung der Zeugen, von denen eine ganze Reihe davon früher oder später im Verwandtenkreis der Herren von Perg und Machland auftauchen:
Graf Eckbert von Formbach, Vogt von St. Nikola in Passau, Reichersberg, Suben, Göttweig, Formbach ist vielleicht der Vater von Richilt von Formbach und Schwiegervater des Rudolf von Perg (Sohn bzw. Bruder der unten genannten Perger)
Graf Friedrich von Tengling und dessen Söhne Sieghard und Friedrich, die Tochter von letzterem ist Jutta, die Otto von Machland geheiratet hat
Rudolf und dessen Sohn Walchun von Perg,
Albrecht von Kilb und dessen Sohn Rapoto der mit Christina verheiratet war und der Tochter mit Rudolf von Perg verheiratet war. Christina ist somit die Großmutter von Adalram und Adalbert von Perg
Mgf. Ernst von Österreich (Austrie marchio) schenkt mit Zustimmung seiner Frau Swanihild und seinem Sohn Leopold (II.) dem Kloster Melk, zum heiligen Kreuz, St. Peter und St. Kolomann (titulo sancte crucis et sancti Petri et sancti Cholomanni martyris in Medelichensi cenobio) das Eigengut (predium) Weikendorf innerhalb folgender Grenzen: *Hagengrub, *Adelmannsbrunn, Stopfenreuth, *Maerhle, *Kirchenlee und *Alhersdorf in Gegenwart folgender Zeugen: Mgf. Oezo (!) von Steier, Gf. Eckbert von Formbach, Gf. Friedrich von Tengling und dessen Söhne Sieghard und Friedrich, Ulrich von Goßam, Rudolf und dessen Sohn Walchun von Perg, Albrecht von Kilb und dessen Sohn Rapoto, Aribo von Traisen, Otto Mosehengist, Bernhard von Rúrippe (?), Marquard von Schleinz und folgenden Ministerialen des Mgfen.: Azzo von Gobelsburg und dessen Söhne Anshalm und Nizo, Poppo von Rohr, Ulrich von Kattau, Albero von Zöbing, Adelhold Chreuzzaere, sowie folgenden Ministerialen des Klosters: Rovezil und dessen Sohn Rudolf von Melk, Rudbert, Heimo und Gundakar von Hietzing.
1114:
Anmerkung:
Rudolf von Perg und seine Frau Geysla
Walchun ist ein Sohn der beiden und mit Adelheid verheiratet
Rudolf ist ein ein Sohn von Walchun und Adelheid und mit Richiza verheiratet
Es existierten sowohl Perg als auch Pergkirchen
Bischof Ulrich von Passau (Pataviensis ecclesiae episcopo Vdalrico) bestätigt zahlreiche Traditionen von Adeligen an die von Bischof Altmann (Patsaviensi episcopo Altmanno) geweihte Kirche St. Martin zu Pergkirchen (Pernchirchin): Rudolf von Perg (Perge) und seine Frau Gisela (Geysla) geben ad altare sancti Martini einen Hof, den Richer (Richerus) und seine Frau besitzen, und das Eigengut (predium) inter flumen Tabraha usque ubi oritur Gabelerispach et tantum silve quantum Wolfholdus presbyter ampestrem ad usum explanare potuisset. Wolfhold (Wolfholdus) gab zwei Holden, Richmar und Erbo, mit 5 den. Zins und einem Weingarten in Sibinpach. Nach dem Tod Rudolfs gab Gisela einen Hof bei der Kirche und einen Hof westlich des Flusses Gabelerispach, sowie Pezilin mit Frau und Kindern und Goltpurga mit Kindern. Der Sohn der Genannten, Walchun, gab Reginbert samt Kindern; dessen Frau Adelheit gab zwei Holden mit 5 den. Zins, Azila, Hazicha und Hizila (!). Rudolf, Sohn des Walchun und der Richiza geben einen Hof zu Perg (Perga) und elterlichen Besitz zwischen den genannten Flüssen, nämlich Höfe bei der Kirche und Holden: Ratold mit Frau und Kindern, seine Brüder Mazilin und Reginhoch und eine Hube mit Meinhard und einem predium, quod determinant hec loca Perenk(ir)chen et Naerdin et Pirichpach remocior, quod est inter Rúdolfum et Fridricum, et predium Chrebizingen, quod possit Seyfridus gab Rudolf für das Seelenheil eines Richer neben einen Weingarten in Sibinpach und zwei Mühlen. Ebenso gab Rudolf noch das Eigengut Bernreith (Pernraeuth). Pilgrim minister Rudolfs gab zu seinem und seiner Frau Seelenheil ein Gut. Diakon Ortwin gab ein Gut mit Hermann und Bentwic und nach dem Tod seines Bruders Meginbert die Holden Eberhard und Marquard. Heinrich, Bruder Ortwins, gab ein Gut mit Richalm und Liutpold; Reginbert gab ein Gut mit Wolfger. Der Konverse Meinhard gab ein Gut inter Tabaraha et Stainpach. Genannter Rudolf gab noch zwei Zehente in der Pfarre für das Priesteramt und Diemut mit ihren Kindern. Priester Gebhard gab Trutmann, Vrling; Otpold gab Rutpert mit seiner Schwester; Bohewin gab Heinrich und Jedung und ihre Schwester mit Kindern, Ozo und Piliz gaben Kuno mit Kindern; Meinhard gab Hintam; Hazacha gab Berthold; Ratpuch servum suum Herlant. $$Datum: Anno incarnationis dominice MCXIIII.
1142
Bischof Reginbert von Passau (Reginbertus ... Pataviensis ecclesiae episcopus) weiht auf Bitten Adalrams (von Perg) die Kirche (ecclesiam in Pergenkirchen) und gestattet dessen zwischen Naarn (Nerden) und Tobra (Tabra) ansässigen Eigenleuten (Adalrami propria familia et coloni proprii), dort Taufe und Begräbnis zu erhalten. $$Datum: Anno ab incarnatione domini MCXLII, indictione V, VIII kal. aprilis. 42:
Archiv Stift Herzogenburg
Bischof Ulrich von Passau erhebt die von dem Adeligen Rudolf (von Perg) und dessen Gemahlin Richiza erbaute, dem hl. Silvester geweihte und der Passauer Kirche übertragene Kirche in Ratoldesdorf (Rottersdorf?) zur Pfarrei, die neben dem Tauf- und Begräbnisrecht alle Rechte einer Pfarrkirche haben soll, und überträgt Rudolf und seinen Söhnen die Vogteirechte. [1092 Mai 16 - 1121 August 7]
1112 bis 1121:
Anmerkung: Die Mutter des Passauer Vogtes Adalbert (Sohn von Leopold III.) ist wahrscheinlich eine Tochter von Walchun von Perg und der Adelheid von Sulzbach.
Stiftungsbrief (wie H.n. 1) sowie Traditionen, nämlich: Bischof Ulrich von Passau gibt zusammen mit seinem Vogt Adalbert, dem Sohn des Markgrafen Leopold III. von Österreich, zwei Eigengüter zu Ardagger und Grie.
...
Bischof Ulrich von Passau überträgt Abt Engelschalk von Melk mit Handen des Passauer Vogtes Adalbert und des Melker Vogtes Markgraf Leopold III. den dritten Teil des Weinzehents der Pfarren Traiskirchen und Mödling sowie den dritten Teil des Zehents zu Weikendorf im Tausch gegen Besitz zu Inprugg und Ulrichsmauer sowie sechs genannte Weingärten.
1120:
Anmerkung: (Unter)vogt von Leopold III. Rudolf ist möglicherweise ein Rudolf von Perg (Sohn von Walchun von Perg und Adelheid von Zeisshering oder von Rudolf von Perg und Richilt von Formbach.
Siehe dazu auch im Archiv von Melk 1115 ... an Abt Engelschalk und seinen Vogt Rudolf (von Perg)
(Weihenotizen von Traismauer und Weikendorf)
... und mit Handen seines Vogtes Adalbert durch Abt Engelschalk von Melk und dessen Vogt Markgraf Leopold III. sowie dessen (Unter)Vogt Rudolf gegen das Gut Ulrichsmauer und sechs genannte Weingärten tauscht.
Homepage Familie Prüschenk (Besitzer von Mitterberg)
Zeitungsartikel zu diversen Burgen u.a. Mitterberg, Clam
Stammtafel der Hochfreien von Perg/Machland (nach Leopold Mayböck)
Burg Arbing
Burg Clam
Burg Ruttenstein (alter Machländer Besitz)
Burg Werfenstein (errichtet von den Herren von Machland bzw. deren Erben)
Kurzgeschichten: "Das Machland"
Stadtmuseum Perg
Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg
Nachstehend die Auszüge betreffend die Herren von Perg und Machland sowie die Ruine Mitterberg.
Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg
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H) Aus dem Leben einer Burg - Mitterberg: Planskizze:
Die Burg Mitterberg war die zweitgrößte Burg in OÖ. nach der Schaunburg und die größte im Mühlviertel.. Um 1560 wurde sie abgetragen. Viele Steine der Burg Mitterberg machten nach dem Abbruch eine große Reise: Schloss
Pragtal - Schloss Windhaag - Kloster Windhaag – Schloss Laxenburg.
Zur Geschichte der Burg Mitterberg:
Urkundlich ist der Burgname erst aus dem Jahr 1208 belegt. Ziemlich sicher waren die ersten Besitzer die "Herren und Vögte von Perge".
Bilddokumentation vom heutigen Zustand der Ruine Mitterberg:
Von den ehemaligen Gebäuden sind außer einem Kellergewölbe lediglich einige
Grundmauern erhalten.
Vitrine 1:
Romanische Keramikfragmente aus dem 12. und 13. Jhdt.
Glasfunde: Noppenkelchfragment (um 1300). Die Putzenscheibenfragmente sind
Überreste von den ersten Flachgläsern, die man von da an erzeugen konnte.
Münzfunde: die älteste Münze ist ein Ennser Pfenning um 1230, vier Wiener Pfenninge bis 1460.
Ein Unikat ist auch der Rechenpfenning, den man auf das Gewand genäht hatte, um ihn bei Bedarf beim
Umrechnen verschiedener Münzen zu Hilfe nehmen zu können.
Fragmente von gotischen Krügen.
Ziegelfragmente vom Dach der Burg Mitterberg (14. Jhdt.).
Metallfunde: Lanzenschuh, Handbeil, Fasshahn s Gelbmetall (von einem Lavoir), Kielfedermesser zum Anspitzen der
Schreibfedern mit geschnitztem Schweinskopf, eine Gürtel- oder Schmuckkette aus Buntmetall, romanische
und gotische Schlüssel und ein Vorhängeschloss, die Urform der Schere (wie heutige Schafschere),
dahinter ein Glockenfragment aus der Burgkapelle.
Kindergeschirr, Spielzeug.
Vitrine 2:
Becherfragmente, Kerzenhalter, Reliefkachelfragmente mit diversen Darstellungen
(z.B. ein Reiter), Ofenkachelfragmente, 92 verschiedene Töpfermarken, zum besseren
Erkennen leicht nachgezogen. Lichtteller aus dem 13. Jhdt., dreiflammig . Verwendete Öle: Unschlitt, Leinsamen,
Rübsamen, Raps. Diese Öle wurden in einem Ölstampf hergestellt (gegenüber).
Zum Ölstampf:
Dieser mörserförmige, romanische Ölstampf ist aus Granit. Das Öl wurde mit Hilfe eines Stößels aus Eisen oder Hartholz aus der Frucht gestoßen. Dazu wurden ölhältige Früchte wie Leinsamen, Rübsamen und Raps verwendet. Diese Art der Ölgewinnung ist schon seit dem Frühmittelalter bekannt. Bis ins 18. Jhdt. wurden diese Ölstampfe aus Stein verwendet.
Kleine Vitrine:
Eberzähne von Wildschweinen, diverse Armbrustbolzen. Der rhombische Querschnitt brachte eine größere Durchschlagskraft (es sollte ja eine Rüstung durchschlagen werden können). Die großen, dreieckförmigen Bolzen wurden
zur Jagd verwendet, um dem Wild möglichst große Wunden zufügen zu können.
Darstellung der Entwicklung des Messers bis zur heutigen Form.
Wandbild "Landgerichte":
Mitterberg war einmal der Sitz des Landgerichtes Machland, das zweite große Landgericht Riedmark hatte seinen Sitz in
Freistadt.
Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg
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Stammtafel der Herren von Perge: Pero von Pergkirchen (früher Perokirchen).
Sehr wichtig war Walchum I., der mit Adelheid von Sulzbach vermählt war. Die Sulzbacher aus der Oberpfalz in Bayern waren so mächtig, dass man sie damals mit den Babenbergern fast gleichgesetzt hat, sie waren immer herzogsverdächtig. Seine Tochter Adelheid war mit dem Babenberger Markgrafen Leopold III., dem Heiligen, vermählt.
Um 1100 teilt sich die Familie der Perger in 2 Linien:
in die der Machländer und die der Perger.
Otto I. von Machland hat das Kloster Erla gegründet, sein Sohn Otto II. die Klöster
Baumgartenberg und Waldhausen.
Entstehung des OÖ. Landeswappens:
Die Vorlage für das um 1390 unter Herzog Albrecht III. von Österreich geschaffene Wappen des Landes ob der Enns war das im Kloster Baumgartenberg überlieferte Wappen des Adelsgeschlechtes der Herren von Machland. Möglicherweise sollte damit auch die Tatsache zum Ausdruck gebracht werden, dass das Machland jener Teil des Landes ob der Enns war, der am längsten zur Mark, beziehungsweise zum Herzogtum Österreich, gehörte.
Friedrich II. ist auf dem Kreuzzug Friedrich Barbarossas 1190 ums Leben gekommen.
Mit seinem Sohn Friedrich III. verliert sich die Spur der Perger.
Die Machländer sterben mit Walchum IV., der die Burg Klam gegründet hat, aus.
Vitrine Kirche Pergkirchen:
Die für OÖ. einzigartige Anlage: gegenüber der Kirche das feste Haus, sprich Burg der Herren von Perge, aus dem 11. Jhdt. (heute Kern des Pfarrhofes). Gegenüber der Burg die Eigenkirche der Herren von Perge. Die Einweihung erfolgte durch den hl. Bischof Altmann von Passau (1065-91). Das Jahr der Einweihung ist unbekannt. Im Jahre 1982 wurde die so genannte "Schlafhaube" (ca. 150 - 200 Jahre alt) durch ein Keildach ersetzt.
Homepage Heimathaus Perg
Funde aus der heutigen Ruine Mitterberg:
Fasshahn, Pfeil bzw. Bolzeneisen
Drei Messer, Schlüssel und Vorhängeschloss.
Die Burg, ab 1200 urkundlich belegt, war einst die größte Burg des Mühlviertels. Die ersten Besitzer waren die "Herren und Vögte von Perge". 1560 wurde die Burg zum Großteil abgerissen.
Ab 1984 wurden von Konsulent Leopold Mayböck umfangreiche Grabungen durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in vier Vitrinen ausgestellt.
Die Stammtafel der Herren von Perge.
Das Gründungsblatt aus dem Baumgartenberger Urbar: die Übergabe der Kirche durch Otto und Jutta von Machland.
Die Vorlage für das um 1390 unter Herzog Albrecht III. von Österreich geschaffene Wappen des (damals noch in Ausformung begriffenen) Landes ob der Enns war das im Kloster Baumgartenberg überlieferte Wappen des Adelsgeschlechtes der Herren von Machland. Sie waren allerdings bereits im 12. Jhdt. ausgestorben. Möglicherweise sollte damit auch die Tatsache zum Ausdruck gebracht werden, daß das Machland jener Teil des Landes ob der Enns war, der am längsten zur Mark beziehungsweise zum Herzogtum Österreich gehörte.
Eine für OÖ. einzigartige Anlage zeigt das Modell der Kirche von Pergkirchen:
gegenüber der Kirche das feste Haus, sprich Burg der Herren von Perge, aus dem 11. Jhdt. (heute Kern des Pfarrhofes). Gegenüber der Burg die Eigenkirche der Herren von Perge, dem hl. Martin geweiht. Die Einweihung erfolgte durch den hl. Bischof Altmann von Passau (1065-91).
Homepage der Pfarre Pergkirchen
Auf der Homepage der Pfarre Pergkirchen www.dioezese-linz.at/pergkirchen finden sich nachstehende Informationen über die Herren von Perge.
Wann der Ahnherr und Gründer von Pergkirchen - jener Bero ze Perge, der Ahnherr des hochfreien und adeligen Geschlechtes der Herren von Perge, nun tatsächlich gelebt hat, ist aus den Gräberfunden nur zu erahnen: Die jüngeren Bestattungen des Gräberfeldes in Auhof weisen schon Elemente einer christlichen Symbolik auf. Es könnten Geschenke fränkischer Missionare sein, die man den Verstorbenen ins Grab legte. Ab der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts hört die Bestattung auf diesem Gräberfeld überhaupt auf. Wahrscheinlich begrub man von nun an die Verstorbenen nahe der Bero-Kirche, die anfangs sicher nur ein einfacher Holzbau war, wie es bei den Lehensverhältnissen im frühen Mittelalter allgemein üblich war.
Dokumentarisch belegt ist, dass Bischof Altmann von Passau an einem 24. April während einer Reise dem heiligen Martin eine Kirche weihte. Er weihte bei dieser Reise, die im Jahre 1088 stattfand, zahlreiche Kirchen zwischen Passau und Melk- aber nur eine Martinskirche. Dann folgt in dieser Urkunde die Aufzählung jener Güter, Wälder und Weingärten die Rudolfus de Perge und seine Gattin Gysela an die neue Kirche geben. Auch der Name des ersten Priesters Wolfoldus (wahrscheinlich ein freigelassener Leibeigener) ist hier erwähnt.
Am 25. März 1142 gestattet Bischof Reginbert von Passau, dem hochfreien Adalbert von Perge, dass alle seine Eigenleute zwischen dem Naarnfluss und dem Tobrabach in der Martinskirche zu Pergkirchen Taufe und Begräbnis empfangen dürfen. Dies ist also das eigentliche Gründungsjahr der Pfarre Pergkirchen.